Die Geschichte einer Rennstrecke

Glemseck

Diese traditionell für Motorradrennen genutzte, ehemalige Rennstrecke, liegt im Mahdental bei Bergheim, einem westlichen Stadtteil von Stuttgart. Glemseck steht für „asphaltierte Sportgeschichte“ und hier spielten sich gleichermaßen Tragödien ab und wurden Triumphe gefeiert. Solitude, was Einsamkeit bedeutet, passte gut zum nahen Schloss, bis im Jahre 1903 das erste Bergrennen am Stuttgarter Westbahnhof gestartet und hier beendete wurde.

Als dann der Solitude-Ring eröffnet wurde, war es aber endgültig vorbei mit der Einsamkeit. Waren es 1920 noch 200.000 Zuschauer, so kamen 1935 schon geschätzte 500.000 Besucher, die sich das Spektakel nicht entgehen lassen wollten.

H. P. Müller mit seiner 125er DKW, Hans Herrmann im Mercedes 300 SL sowie Graf Berghe von Trips in der Formel 2 hießen die Stars der Anfangsjahre. Im Jahre 1961 debütierte die Formel I und 1962 feierte Porsche mit den Fahrern Dan Gurney vor Joakim Bonnier sogar einen Doppelsieg. Der rasende Schotte Jim Clark jagte 1963 in seinem Lotus 25 F1 und einer unfassbaren Durchschnittsgeschwindigkeit von 179,4 km/h über den Ring.

Mit Mike Hailwood, Giacomo Agostini sowie Jack Brabham und Graham Hill sind 1964 klangvolle, bis heute unvergessene Teilnehmer am Start. In diesem Jahr zeichnet sich aber auch schon ab, was 1966 zur Gewissheit wird. Aus Sicherheitsgründen erteilte das Innenministerium keine Genehmigung mehr.
18 Prozent maximale Steigung, 11 Prozent maximales Gefälle, die „Grüne Hölle“ der Nordschleife, in 382 bis 507,4 Meter Höhe schlängelt sich der Kurs auf und ab. Die gesamte Strecke ist heute für den Straßenverkehr freigegeben, allerdings werden verkappte Rennfahrer mit konsequent kontrollierten Tempolimits von 50 bis maximal 70 Stundenkilometern „eingebremst“.

„Glemseck 101“

Mehrere tausend Besucher drängen sich dicht an dicht, dröhnende Motoren lassen die Erde erbeben und Benzingeruch hängt in der Luft! In aller Regel am ersten Septemberwochenende wird Leonberg-Glemseck zu „Glemseck 101“ und dahinter verbirgt sich das größte marken- und typübergreifende Motorrad-Open-Air Deutschlands, gleichzeitig eines der größten Motorradtreffen Europas.


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